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gzip komprimiert Dateien
gzip [-cdfhlLnNqrtvV19] [-S Endung [Datei ...]
gzip komprimiert Dateien mit dem
LZ77 Lempel-Ziv Algorithmus. gzip erzielt erheblich
bessere Kompressionsraten als das mit dem LZW-Algorithmus arbeitende
compress-Programm. Weil es sich ansonsten sehr ähnlich verhält,
ist abzusehen, daß es compress als Standardpacker im Bereich der
freien Software verdrängen wird. Mit gzip können auch Dateien
ausgepackt werden, die mit compress oder pack gepackt wurden. Archive, die mit zip gepackt wurden,
können mit gzip nur ausgepackt werden, wenn sie eine einzige
Datei enthalten und mit der ,,deflation`` Methode gepackt wurden.
gzip ist kein Archivpacker wie lharc, arj oder pkzip.
gzip komprimiert einzelne Dateien, unabhängig davon, ob die
resultierende Datei tatsächlich kleiner ist, und ersetzt die
Urdatei durch die komprimierte, indem es an den Dateinamen die Endung
`.gz' anhängt. Wenn der Dateiname durch Anhängen der Endung unzulässig
lang würde, verkürzt gzip automatisch den Namen um die
erforderliche Anzahl Zeichen.
Die Zeitmarke der Datei und die Zugriffsrechte bleiben beim
Komprimieren erhalten. Um die Wiederherstellung der Zeitmarke und des
Dateinamens sicherzustellen, werden diese Daten mit eingepackt und
können beim entkomprimieren verwendet werden.
Außerdem wird eine CRC-Checksumme mit eingepackt, mit der beim
Auspacken automatisch die Integrität der Daten geprüft wird.
Wenn gzip ohne Dateinamen aufgerufen wird, liest es von der
Standardeingabe und schreibt auf die Standardausgabe. Der gleiche
Effekt wird erzielt, wenn anstelle einer Eingabedatei ein Minuszeichen
`-' angegeben wird.
Wie bei compress kann auch gzip auf andere Namen gelinkt
werden, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen.
Unter dem Namen gunzip arbeitet es wie gzip -d, packt
also komprimierte Dateien der oben aufgeführten Formate aus. gunzip erwartet die Endung `.gz', `-gz', `.tgz',
`.taz', `.z', `-z', `-z' oder `.Z' an
dem Dateinamen. Außerdem wird die Datei auf eine ,,magische Zahl``
überprüft, die mit gzip komprimierte Dateien identifiziert.
Nach dem Auspacken bleiben die Zugriffsrechte und das Erstellungsdatum
der Datei erhalten.
zcat arbeitet wie gzip -dc, schreibt also die
entkomprimierte Datei auf die Standardausgabe und läßt die
komprimierte Datei unberührt. Wenn die Eingabedatei die korrekte
magische Zahl enthält, wird sie ausgepackt, egal welche Endung der
Dateiname hat.
- -c
- schreibt die (ent)komprimierte Datei auf die
Standardausgabe, anstatt die Datei zu ersetzen
- -d
- (decompress) dekomprimiert die Datei
- -f
- (force) ersetzt bestehende Dateien mit Endung `.gz';
normalerweise fragt gzip vor dem Überschreiben solcher Dateien
nach
- -h
- (help) gibt eine Kurzhilfe zum Programm aus
- -l
- (list) zeigt den in einer mit gzip komprimierten Datei
gespeicherten originalen Dateiname, sowie die originale und die
gepackte Größe an; wenn die -v-Option gesetzt ist, wird
zusätzlich die Zeitmarke und die Checksumme ausgegeben
- -L
- (license) gibt eine Kurzfassung des Lizenztextes aus
- -n
- (noname) unterdrückt beim Einpacken das Speichern des
Dateinamen und der Zeitmarke (nur wenn der Name nicht gekürzt werden
muß); beim Auspacken wird die Wiederherstellung des originalen Namens
mit der Zeitmarke unterdrückt; diese Option ist Voreinstellung zum Entpacken
- -N
- (name) veranlaßt beim Einpacken die Sicherung des originalen
Namen und der Zeitmarke in der gepackten Datei und beim Auspacken die
Wiederherstellung dieser Daten an der dekomprimierten Datei; diese
Option ist Voreinstellung beim Einpacken
- -q
- (quiet) unterdrückt alle Warnungen
- -r
- (recursive) packt alle Dateien in den angegebenen
Unterverzeichnissen
- -S Endung
- veranlaßt die Verwendung der neuen Endung anstelle von `.gz'
- -t
- (test) prüft die Integrität der angegebenen Datei
- -v
- (verbose) gibt den Namen und den Kompressionsfaktor
für jede Datei aus
- -V
- (Version) gibt die Versionsnummer des Programms aus
- -Ziffer
- bestimmt mit einer Ziffer von 1 bis 9
die Kompressionstiefe; 1 bedeutet schnell und schlecht komprimiert,
9 bedeutet langsam und optimal komprimiert
compress(1)
und tar
Jean-Loup Gailly
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Das Linux Anwenderhandbuch
(C) 1997
LunetIX