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Eine absolute Entscheidung ist nicht unbedingt notwendig. Die Dateisysteme sind miteinander gut verträglich, es können also mehrere Partitionen mit unterschiedlichen Dateisystemen zu einem Dateisystembaum zusammengesetzt werden. Allerdings vergrößert die Unterstützung jedes einzelnen Dateisystems den Kernel, damit wird der verbleibende Arbeitsspeicher für die Anwendungen kleiner.
Außer für Disketten, die auch weiterhin häufig mit dem Minix-Dateisystem ausgerüstet werden, weil es wenig Verwaltungs-Overhead hat und uneingeschränkt durch alle Linux-Versionen unterstützt wird, fällt die Wahl wohl auf eines der neuen Dateisysteme.
Ein schwerwiegendes Kriterium ist die Funktionssicherheit eines Dateisystems. Das ext2fs hat mit der SLS-Distribution sehr weite Verbreitung gefunden und konnte sich so in der Praxis als äußerst zuverlässig beweisen. Deshalb, und weil Remy Card weiterhin am Ausbau der geplanten Features seines Dateisystems arbeitet, hat es sich zum De-Facto-Standard für Linux entwickelt.
Die vielen neuen Features und Erweiterungsmöglichkeiten geben ihm ein zukunftsorientiertes und luxuriöses Image. Allerdings bringen die Veränderungen immer auch die Gefahr neuer Bugs mit sich. Außerdem verbraucht das ext2fs mit seinen großen I-Nodes den meisten Platz für Verwaltungsstrukturen.
Das xiafs ist im Vergleich zum ext2fs einige Wochen älter und es enthält weniger Erweiterungen. Es hat sich in der Praxis aber nicht richtig durchsetzen können und ist deswegen nicht so gut ausgetestet. Trotzdem kann ihm eine gute Stabilität bescheinigt werden. Der in das Dateisystemkonzept integrierte Bootloader ist ein wichtiger Wertungspunkt für das xiafs.
Das Linux Anwenderhandbuch