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Außer dem Standardregelsatz C oder POSIX, der fest im Programmtext der Bibliotheksfunktionen verankert ist und nur in geringem Umfang verändert werden kann, müssen alle Locales als Regeldateien im Laufzeitsystem installiert werden.
Um bei älteren Linux-Distributionen Locales hinzuzufügen, müssen zusätzlich die Shared Libraries vor Version 4.6.20 durch aktuelle ersetzt werden.
Die Regeldateien enthalten Binärdaten und können nicht direkt mit einem Texteditor erzeugt werden. Sie entstehen, indem spezielle Textdateien von geeigneten Programmen weiterverarbeitet werden.Im POSIX-2-Standard ist das Format von zwei Textdateien zur Erzeugung der Locales beschrieben. In der ersten Datei wird der Zeichensatz definiert, unter Linux ist das meistens ISO 8859-1 (Latin-1), die zweite Datei beschreibt Regeln für die sechs Locale-Kategorien.
Aus diesen Textdateien kann das Programm localedef die binären Regeldateien erzeugen. Die Regelsätze werden im Verzeichnis /usr/lib/locale installiert. Jeder Regelsatz befindet sich dort in einem eigenen Unterverzeichnis, dessen Name mit dem des Locale identisch ist.
Wenn Sie unter Linux mit der üblichen Latin-1-Zeichencodierung arbeiten, müssen Sie sich diese Mühe in der Regel nicht machen. Passende Locales für den deutschen Sprachraum und für andere europäische Länder hat Jochen Hein an der Universität von Clausthal-Zellerfeld zusammengestellt.Sie finden die Pakete und alle in diesem Zusammenhang brauchbaren Tools auf dem FTP-Server ftp.tu-clausthal.de:/pub/Linux/SLT/nls und auf allen Servern, die dieses Verzeichnis spiegeln.
Das Linux Anwenderhandbuch