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Die für Unix typische Strukturierung des Dateisystems nach funktionalen Gesichtspunkten wird bei den Verzeichnissen mit dem Namen bin besonders deutlich. Auf den verschiedenen Ebenen des Dateisystems gibt es jeweils Verzeichnisse dieses Namens, denen allen gemeinsam ist, daß sie ausschließlich ausführbare Dateien enthalten.
Der Vorteil dieser Zusammenfassung besteht darin, daß die automatische Suche der Shell (und anderer Programme) nach einem ausführbaren Programm auf diese Weise schnell und unkompliziert ist. Zu diesem Zweck werden alle bin-Verzeichnisse mit ihren absoluten Namen in der Umgebungsvariablen PATH aufgelistet. Die Standardbelegung für PATH ist:
PATH=/bin:/usr/bin:/usr/X11R6/bin:/usr/local/bin
Für die Systemverwalterin kommen noch weitere Verzeichnisse hinzu:
PATH=/sbin:/usr/sbin:$PATH
Das Verzeichnis /bin im Rootfilesystem enthält alle Programmdateien, die für die essentiellen Aufgaben der Systemverwaltung gebraucht werden, die aber auch von den anderen Systembenutzern verwendet werden können.
Im File-System-Standard ist eine Liste der
essentiell wichtigen Programmdateien für /bin
aufgeführt. Natürlich können Sie bei Bedarf weitere Programme in diesem
Verzeichnis installieren.
$ ls /bin
arch dd gzip more rmdir true
bash df hostname mount sed umount
cat dmesg kill mv setserial uname
chgrp domainname ln netstat sh zcat
chmod echo login ping stty
chown ed ls ps su
cp false mkdir pwd sync
date gunzip mknod rm tar
$ _
Die meisten dieser Kommandos sind im Referenzteil des Buches ausführlich beschrieben.
Das Verzeichnis /sbin enthält alle Programmdateien für die essentiellen Aufgaben der Systemverwaltung, deren Ausführung der Superuserin (root) vorbehalten ist.Um das Rootfilesystem möglichst klein zu halten, sind in /sbin wie in /bin nur die absolut notwendigen Programme enthalten:
$ ls /sbin arp fdisk ifconfig mkfs.minix sln badblocks fsck init mkfs.xiafs ssync clock fsck.ext2 ldconfig mklost+found swapoff dumpe2fs fsck.minix lilo mkswap swapon e2fsck fsck.xiafs mke2fs reboot telinit fastboot getty mkfs route tune2fs fasthalt halt mkfs.ext2 shutdown update $ _Die beiden Binärverzeichnisse im Wurzelverzeichnis haben jeweils ein Pendant im Verzeichnis /usr. In /usr/bin befindet sich das Gros der Programmdateien einer Distribution. Es muß sich nicht unbedingt um Binärdateien handeln, Shellscripte und andere interpretierbare Textdateien können hier ebenfalls enthalten sein, wenn sie durch die entsprechenden Zugriffsrechte als ausführbar gekennzeichnet sind und der Interpreter durch eine eine Konstruktion in der ersten Zeile festgelegt ist.
In /usr/sbin sind die alle Programme für die Superuserin enthalten, die nicht zum Booten und für die Bearbeitung der Dateisysteme gebraucht werden. Wie das Verzeichnis /sbin muß auch /usr/sbin im Pfad von Usern ohne Systemverwaltungsaufgaben nicht enthalten sein.
Zwei weitere Sammelverzeichnisse für Binärdateien sind /usr/local/bin und /usr/X11R6/bin. Das erste enthält Programmdateien, die nicht Bestandteil der Linux-Distribution sind. Das zweite enthält die Programme, die mit der grafischen Benutzeroberfläche von Linux, dem X Window System, arbeiten. Für kommerzielle Systemerweiterungen kann noch das Verzeichnis /opt/bin hinzukommen.Das Linux Anwenderhandbuch