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Post verteilen mit fetchmail |
Sie haben mehrere Mail-Accouts, oder mehrere Benutzer,
die auf ihrem PC Arbeiten und alle e-mail benutzen wollen? Oder auch wenn sie das gesamte lokale Netz mit Post aus dem Internet versorgen wollen, ist fetchmail das Programm, um derartige Prozesse zu automatiseren. |
Der typische Windows Anwender ließt und schreibt seine
Post mit Netscape oder IE. Mit diesen Programmen kann man dann auch die Post
aus dem Internet herunterladen.
Mit fetchmail kann man den Download der Post automatisieren.
Fetchmail kann dabei für einen Rechner die Post aller Benutzer verwalten, oder sogar mit
etwas weiterer Konfiguration das ganze lokale Netz (LAN) mit Post versorgen,oder für eine
einzlene Person mehrere Post-Accounts verwalten. >> touch .fetchmailrc und diese Datei dann entsprechend angepaßt:
In dieser Datei wird für jeden Benutzer angegeben, von wo die Post
abgeholt werden soll, und an welchen Benutzer auf dem lokalen Rechner die Post
weitergeleitet wird. |
Da in der Konfigurationsdatei die Passwörter unverschlüsselt abgeleg werden, darf diese Datei nur vom Root lesbar sein. Wenn dies nicht der Fall ist, macht einen fetchmail sofort darauf aufmerksam. Mit >> chmod og-xrw ~/.fetchmailrc kann man die Datei für andere Benutzer sperren.
Nur wie startet man jetzt das Programm, um die Post herunterzuladen? >> fetchmail -a mit diesem Befehl wird die Post aus dem Internet geladen, auf diesem Server nach dem
herunterkopieren gelöscht, und auf dem lokalen pop3-Server zwischengelagert. >> fetchmail -d 300 Dabei gibt die Zahl an, in welchen Zeitabständen in Sekunden nach neuer Post
geschaut werden soll. Wie man nun mit fetchmail das gesamte lokale Netz versorgen kann, folgt in der nächsten Ausgabe von LinuxNetMag.
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Nachdem wir in der letzten Ausgabe mit fetchmail nur die Benutzer am lokalen PC mit Post versorgt haben, wollen wir nun für das gesamte heterogene Netzwerk einen Postserver (Protokoll POP3) bereitstellen. Der hierbei aufgezeigte Weg eignet sich besonders für kleinere Netzwerke, die nicht ständig mit dem Internet verbunden sind.
Der Aufbau unseres gedachten Netzwerks ist
ungefähr folgender:
Für diejenigen Benutzer, die an dem
Linux-Rechner arbeiten, der auch die Verbindung zum Internet herstellt (also für den
Fall, daß dieser Rechner nicht als reiner Server benutzt wird, sondern gleichzeitig auch
als Client), erfolgt die Konfiguration analog wie im ersten Teil unseres Berichts. Also .fetchmailrc
anlegen, eintragen von "fetchmail -d 150" in die /etc/ppp/ip-up und schon ist man fertig.
erhalten wir die Möglichkeit neue Buntzergruppen
anzulegen. Wir wollen hier eine Benutzergruppe anlegen, in der alle Personen, die nur
POP3-Zugriff auf den Server erhalten, gesammelt werden sollen. Deshalb legen wir, falls
noch nicht vorhanden eine Gruppe mit dem Namen "mailer" an.
Dort erhalten wir die Möglichkeit einen
neuen Benutzer anzulegen. Dies verläuft eigentlich genauso, als wenn man normale Benutzer
für den lokalen Rechner anlegt. Die Gruppe ist die erzeugte Gruppe "mailer".
Als home-Verzeichnis erhalten die Personen das /tmp Verzeichnis (man könnte auch
/dev/null benutzen), da sie ja keine Daten auf dem Server auslagern sollen, und als
Loginshell wird /bin/passwd benutzt. Somit erhalten die Benutzer keinen direkten Zugriff
auf unser System, stattdessen bekommen sie auf diese Weise beim Login nur die Möglichkeit
ihr Passwort zu ändern.
Weil nun die Benutzer auf
dem POP3-Server bekannt sind, können wir sie auch in die /root/.fetchmairc eintragen.
Hierbei werden jetzt sowohl
die lokalen Benutzer als auch diejenigen Benutzer eingetragen, die den Linuxrechner nur
als POP3-Server benutzen.
Damit die Benutzer anderer Betriebssysteme
auf ihrem PC nun die Post lesen können, müssen sie in Netscape, IE, Outlook, oder
welches Mail-Programm sie benutzen, als POP3-Server die IP-Nummer des Linux-PCs angeben.
Denn ab nun übernimmt dieser statt eines Servers im Internet die Rolle des POP3-Server
für das gesamt Netz. Als Passwort zum Zugriff auf die Post gilt jetzt das Passwort auf
dem Linux-POP3-Server und auch der Benutzernamen entspricht dem auf dem Linux-Server.
Damit die Antwortpost trotzdem ankommt, sollte man das Mailprogramm so konfigurieren, daß
unter "Reply to address" die e-Mail-Adresse steht, die vom Internet aus
erreichbar ist (z.B. xxx@gmx.de). Die Konfiguration auf einer Linux-Maschine
läuft analog, nur kann man hier noch etwas die zusätzlichen Möglichkeiten von Linux
ausnutzen.
In vielen privaten Netzwerken wird auch ein
Server nachts ausgeschaltet. Leider kann dann von den anderen Rechner aus die Post nicht
mehr gelesen werden. Zumindest nicht unter Windows, denn unter Linux gibt es abhilfe. Dort
können wir derartige Probleme umgehen, indem wir auf dem Linuxclient auch einen
POP3-Server installieren, der sich dann in regelmäßigen Abständen die Post vom
eigentlichen POP3-Server holt und den lokalen Benutzern zustellt. Die Post wird somit von
Server zu Server weitergereicht, sobald eine Netzwerkverbindung besteht. Falls der Server
nicht aktiv ist, wartet der Client so lange, bis er wieder erreichbar ist, und holt sich
sofort seine Post. |